Sollte man im Hühnerstall die ganze Nacht Licht brennen lassen?

Inhaltsverzeichnis:
1. Photoperiodenmanagement und Produktivität
2. Lichtintensitätspräferenzen je nach Aktivität
3. Wohlbefindensoptimierte Beleuchtung
4. Energieeffiziente Umsetzung
5. Evidenzbasierte Empfehlungen
1. Photoperiodenmanagement und Produktivität
Erweiterung für kontrolliertes Licht:
Zusätzliche Beleuchtung kann die Eierproduktion von Legehennen bei gezieltem Einsatz steigern. Eine Studie aus dem Jahr 2021 an Hühnern aus den Hügelgebieten Bangladeschs zeigte, dass eine Verlängerung des Tageslichts um 2–3 Stunden (mittels 40-Watt- Lampen ) die jährliche Eierproduktion um 4,2–5,8 % pro zusätzlicher Stunde erhöhte (Rahman et al., Poultry Science). Diese Methode beinhaltet jedoch eine schrittweise Verlängerung des Abendlichts und keine kontinuierliche Beleuchtung.
Risiken durch Störungen des zirkadianen Rhythmus:
Hühner sind auf den zirkadianen Rhythmus angewiesen, um Fressverhalten, Melatoninproduktion und Fortpflanzungszyklen zu regulieren. Untersuchungen an Legehennen, die einem Dauerlicht von 130 Lux ausgesetzt waren (Dunn et al., 2022, Applied Animal Behaviour Science), zeigten eine Reduktion des nächtlichen Ruheverhaltens um 12–15 %, obwohl die wichtigsten zirkadianen Gene (z. B. CLOCK, BMAL1) weiterhin synchronisiert blieben. Längere Exposition (> 7 Tage) erhöhte den Corticosteronspiegel im Plasma um 22 %, was auf Stress hindeutet.
2. Lichtintensitätspräferenzen nach Aktivität
Fütterung/Aktivität: 20–40 Lux (simuliert Dämmerung/Morgendämmerung)
Ruhe: ≤5 Lux (laut Infrarot-Videostudien für den Schlaf bevorzugt)
Schichten:
Für die Eiablage werden Nistplätze mit einer Beleuchtungsstärke von 30–50 Lux benötigt , während Sitzstangen eine Beleuchtungsstärke von ≤5 Lux aufweisen sollten, um das Schlafen zu fördern.
3. Wohlfühloptimierte Beleuchtung
Notwendigkeit der Dunkelperiode:
Mindestens vier Stunden ununterbrochene Dunkelheit (gemäß den Richtlinien des NCC für die Tierhaltung) sind entscheidend für die Immunfunktion und die Knochengesundheit. Dauerlicht unterdrückt die Melatoninproduktion und erhöht die Marker für oxidativen Stress um 18–25 % (Mashaly et al., 2016).
Stressarme Beleuchtung:
Gedämpfte „Nachtlichter“ (1–2 Lux, rotes Lichtspektrum) ermöglichen die Beobachtung der Herde, ohne den Schlaf zu stören. Blaues Licht (>480 nm) sollte nachts aufgrund der Melanopsinempfindlichkeit vermieden werden.
4. Energieeffiziente Umsetzung
Vorteile von LEDs:
Zeitgesteuerte Dimmung: Programmierbare Dimmung (z. B. 100 % → 1 % über 30 Minuten) simuliert den Sonnenuntergang.
Energieeinsparung: Intermittierende Beleuchtung (1L:2D-Zyklen) reduziert den Energieverbrauch im Vergleich zu Dauerlicht um 35 %.
Flimmerfrei: <1 % Flimmern bei >20 kHz (verhindert Netzhautstress bei Geflügel)
5. Evidenzbasierte Empfehlungen
Für Ebenen:
Verlängern Sie das Tageslicht nach Sonnenuntergang um 2–3 Stunden (z. B. 16L:8D → 18L:6D).
Sorgen Sie nachts in den Schlafbereichen für rotes Licht mit einer Stärke von ≤ 5 Lux.
Für Masthähnchen:
Während der aktiven Phasen sollte eine Beleuchtungsstärke von 20–40 Lux aufrechterhalten werden.
Sorgen Sie für mindestens 4 Stunden Dunkelheit (unter 1 Lux), um die Gesundheit Ihrer Beine zu unterstützen.
Universal:
Vermeiden Sie über Nacht eine Beleuchtungsstärke von über 10 Lux; verwenden Sie bewegungsaktivierte Beleuchtung für Sicherheitskontrollen.
Die Fütterungszeiten sollten auf die Melatonin-Spitzenwerte abgestimmt sein (22:00–02:00 Uhr bei Hühnern).
Dauerbeleuchtung rund um die Uhr ist für Hühner biologisch ungeeignet, da sie Stress erhöht und die Produktivität kaum steigert . Moderne LED-Systeme ermöglichen wissenschaftlich fundierte Beleuchtungsregime, die das Wohlbefinden (mindestens 4 Stunden Dunkelheit, Ruhezonen mit maximal 5 Lux) und die Produktionsbedürfnisse (gezielte Verlängerung der Photoperiode) in Einklang bringen. Die Anpassung an den zirkadianen Rhythmus sollte stets Vorrang vor einer 24-Stunden-Beleuchtung haben.
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